Immer wieder stelle ich bei Hundebesitzern eine Energie fest, die sich aggressiv, ungeduldig und barsch entwickelt, wenn etwas auch nach dem 10. Mal einfach nicht zu funktionieren scheint, der Hund nicht auf seinen Platz geht, dort bleibt, an der Leine herum hampelt, kläfft, andere Menschen oder Hunde angeht oder einfach in dem Moment nicht funktioniert, weil sie glauben, dann würde man (Hund) sie ernst nehmen. In der Regel führt solch ein Verhalten zum genauen Gegenteil und hat wenig mit einem souveränen und sicheren Auftreten einer Person zu tun, die alles im Griff haben will. Als Erstes, egal um welche Problematik es sich handelt, ist jedoch in solch einem Fall festzuhalten, dass der Hund das gewünschte Verhalten sichtlich sowieso noch nicht oder noch nicht sicher gelernt hat und es deshalb auch nicht leisten kann, der Mensch folgerichtig also auch nicht ungeduldig und unbeherrscht eine vollendete Perfektion erwarten sollte. Alles andere wäre ein Konflikt in sich, der nicht zusammen passt und es zwangsläufig zu Problemen kommen muss. Um dem Hund gegenüber also fair zu sein und es zu bleiben, ist es die Aufgabe des Hundeführers, alles, was der eigene Vierbeiner nicht kann, aber vom Menschen für das gemeinsame Leben gewünscht wird, in kleinen Schritten und Etappen anzuleiten und sich gemeinsam dem Endergebnis immer weiter anzunähern. Das bedeutet immer, mit dem ersten Schritt in die richtige Richtung zu beginnen, und diesen sicher beherrschen zu lernen, um dann mit dem nächsten Schritt darauf aufbauen zu können. Hunde verstehen uns, wenn wir sie verstehen und ihre Bedürfnisse erkennen lernen. Akzeptanz muss sich jedoch jeder erarbeiten. Die Natur macht es uns in der Tierwelt vor: Wer Leitung sein will, muss seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Und das braucht einen Plan, Wissen, die Bereitschaft und Disziplin, kontinuierlich dran zu bleiben, selber zu lernen und zu wachsen. Im besten Fall unaufgeregt, klar, konsequent und berechenbar. Um diese Qualitäten zu erlernen oder weiter auszubauen, spielen nicht selten auch fest eingespeicherte Glaubenssätze aus der Vergangenheit eine große Rolle. Bei vielen Menschen zeigt sich, dass sie das Gefühl haben, drohen, kämpfen, aggressiv sein oder schreien zu müssen, um respektiert zu werden. Diese Leitsätze sind irgendwann häufig unbewusst in der Vergangenheit durch eigene Konditionierung eingespeichert worden ohne sie selbst auf Gültigkeit überprüft zu haben und werden dann ohne weiter drüber nachzudenken im täglichen Umgang mit anderen gelebt. Mit unseren Hunden hat das in der Regel nichts zu tun. Sie sind einfach Empfänger in einem Abhängigkeitsverhältnis. Und sowieso haben wir zu Beginn des Artikels bereits darüber gesprochen, dass etwas sichtbar nicht Gekonntes noch nicht fertig gelernt wurde, um es sicher abrufen zu können und daher die Chance gegeben werden sollte, zu Ende lernen zu dürfen. Meinen Coachees empfehle ich nach den ersten Treffen, sich in einem ruhigen Moment einfach mal zurück zu lehnen, die Augen zu schließen und sich vorzustellen, wie die Leitung aussieht, der sie sich selber gerne anschließen würden, die sie an die Hand nimmt und ihnen die Welt zeigt. In der Regel ist diese erdachte Person weder ein aus seiner Mitte gerissener Schreihals oder Schläger, noch eine Person, die dauerhaft im "Wir haben uns alle lieb - Modus" verharrt. Ich bekomme in unterschiedlichen Worten regelmäßig die Rückmeldung, dass diese "perfekte" Leitung eine Selbstverständlichkeit ausstrahlt, die einfach ein sicheres Gefühl vermittelt. Jemand, der verständlich kommuniziert und fair ist, zeigt was nicht erwünscht ist und gleichzeitig darin bestätigt und motiviert, was richtig und gut ist. Eine Konstante und Verlässlichkeit, bei der man sich einfach zurücklehnen und sich leiten lassen kann, ohne das Gefühl zu haben, vielleicht vor den Baum gefahren zu werden oder plötzlich auf sich selbst gestellt zu sein. Und mit der Vorstellung dieser ganz eigenen "idealen" Leitung fällt es vielleicht danach etwas leichter, persönliche Glaubenssätze, die eine selbstverständliche Autorität erzielen sollen, zu überprüfen, ggf. loszulassen und durch neue, starke Visionen zu ersetzen. Souverän zu führen ist in erster Linie ein Lernen und Wachsen an uns selbst, dessen Ergebnisse wir im zweiten Schritt dann unseren Hunden vorleben können. Dabei macht Verlässlichkeit, Sicherheit und Schutz, das Einfordern und Einhalten von Vereinbarungen und Vertrauen keine Ferien, was bedeutet, dass es dafür kein zeitlich begrenztes "Training" gibt und der Rest des Tages, der Woche des Monats, hat die Leitung Pause und lässt ihre Schützlinge mit der Welt alleine. Führung zu sein, bedeutet in diesem Fall immer für den Hund in der eigenen Gegenwart als Ansprechpartner da zu sein, seine Bedürfnisse, Stärken und Unsicherheiten im Häuslichen sowie unterwegs in der Umwelt zu erkennen, passende Entscheidungen für euch zu treffen und die Gemeinschaft aus hündischer Sicht sicher zu leiten. Wie das für eure ganz persönliche Situation auf allen Ebenen geht, lernst du bei uns. Start today! #losleben #peacedogs #menschhundkommunikation #führung #sicherheit #schutz
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