Herbstliche Gemütlichkeit in der Lüneburger Heide
Wir sind mal wieder spontan losgezogen, um ein paar Tage gemeinsame Naturauszeit auf vier Pfoten und zwei Füßen zu genießen. Unser Ziel: Die Südheide - ein wie der Name schon sagt südlicher Teil der Kulturlandschaft und Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Der Naturpark Südheide liegt im Landkreis Celle und umfasst ein ca. 500 km² großes Wandergebiet, das zu jeder Jahreszeit einen echten Besuch wert ist. Hier gibt es drei Heidschnuckenherden, die die Heideflächen pflegen und erhalten und die man mit etwas Glück zu Gesicht bekommt. Ein zusätzliches Bonbon für Pilzsammler: Die Heide strotzt in guten Jahren nur so vor essbaren Waldpilzen im Herbst, sodass man aufpassen muss, vor lauter Angebot nicht alle Pilze platt zu treten.
Übernachtet haben wir in einem sehr geräumigen Doppelzimmer mit viel Platz für Mensch und Hund in einem der vielen Landgasthöfe, dem Gutshof Örtzetal. Dort sind Hunde herzlich willkommen, ein großes Frühstücksbuffet mit veganen Optionen steht jeden Morgen im Gastraum für alle Hotelgäste zur Verfügung und abends kocht der Gutskoch im hauseigenen Restaurant auf Wunsch ebenfalls leckere, pflanzliche Alternativen aus der Region. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt und kommen gerne wieder. Zudem ein idealer Ausgangspunkt, um direkt aus dem Haus in eine der vielen Wandergebiete aufzubrechen oder mit dem Auto die nur wenige Minuten entfernten Wanderparkplätze zu erreichen. Man ist also direkt mittendrin in schönster Landschaft und Natur.
Unsere top 3 Wanderrouten für ein verlängertes Wochenende in der Heide:
>> MISSELHORNER HEIDE - ein Volltreffer
Hier haben wir unweit unserer Unterkunft am ersten Tag morgens bei diesigem Herbstnebel auf dem ausgeschriebenen Wanderparkplatz ganz ohne Erwartungen unsere Naturzeit begonnen und wurden mit wundervoller Natur, abwechslungsreicher Landschaft und spätestens nach zwei Stunden mit schönstem Wetter belohnt. Eine Gegend, durch die u.a. der Heidschnuckenweg führt. Das ist allerdings lange nicht alles, das die Umgebung zu bieten hat. Das gesamte Gebiet umfasst verschiedene Wanderrouten, die alle vor Ort am Ausgangspunkt auf gut erklärten Wandertafeln überblickt werden können und auch unterwegs bestens ausgeschildert sind. Hier ist für jeden Wanderer auch ohne lange Vorabplanung etwas Passendes dabei. Wir haben uns wie häufig auf unsere Intuition gestützt, sind ohne feste Route drauf los gezogen und waren hier insgesamt 7 Stunden unterwegs. Das Gebiet hätte jedoch noch reichlich mehr Natur zum Wandern hergegeben, für alle, die gar nicht genug bekommen können. Am bestens schaut man direkt vor Ort, welche Tour am Tag je nach Kondition und Laune passend sein könnte und genießt dann das, was kommt.
>> WACHHOLDERWALD in der Südheide
6,5 km nordöstlich von Müden befindet sich eines der abwechslungsreichsten Wandergebiete des Naturparks Südheide: Der Wacholderwald Schmarbeck. Die weitläufige Heidefläche mit ihren zahlreichen knorrigen Wacholdern gilt als größter und schönster Wacholderwald Norddeutschlands. Wegen der uralten Wacholdergestalten, die besonders an Nebeltagen einen mystischen Anblick bieten, wird dieses Wandergebiet auch oft die "Teufelsheide" genannt. Neben reinen, dichten Wacholderwaldarealen gibt es hier auch ausgedehnte Heideflächen. Vom Parkplatz kann man gut beschilderte Wandertouren von 4,4 km, 7,1 km und 12,1 km Länge genießen und auch der Heidschnuckenweg, der 2014 zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt wurde, verläuft durch dieses Gebiet. Mit etwas Glück trifft man auf der Heidefläche auf eine der letzten gehüteten Heidschnuckherden.
Auch zu diesem Standort sind wir nur wenige Minuten mit dem Auto von unserer Unterkunft gefahren und haben vor Ort 7 Stunden draussen in schönster Natur verbracht. Die Heide blüht nur noch sehr vereinzelt im Spätherbst und trotzdem oder vielleicht gerade jetzt hat die Landschaft nochmal einen ganz besonderen Charme mit vielen bunten Farben. Morgens startet man häufig in mystischem Nebel und die Sonne an der Seite hatten wir am mittags auch hier strahlend blauen Himmel und milde Temperaturen, die zum Sonnegenießen im T-Shirt auf eine der vielen Bänke und Rastplätze eingeladen haben. Auch an diesem Wandergebiet kann man wunderbar parken und sich einfach von schönster Natur zur Nächsten treiben lassen. Pilze findet man hier im Herbst überall en masse. Wer sich auskennt, sollte also unbedingt das Körbchen mitnehmen.
Unsere Reise war hier nach drei Tagen zu Ende und wir waren so begeistert und verliebt in diese liebliche Weite mit schönsten Herbstfarben und Natur-Schauspiel, sodass wir in jedem Fall wiederkommen werden. Ein Wochenend-Kurztrip ist für ein paar Tage Naturauszeit in der Heide genau das Richtige, um danach mit Energie, Gelassenheit und Freude wieder zurück in den Alltag zu kehren.
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